Von dannen

Die Ulmer Schachtel in Echtgröße zieht schon von weitem alle Blicke auf sich. Dieses einfache Wassergefährt, auf dem die Kolonisten den größten Teil des Weges donauabwärts in die neue Heimat zurücklegten, wurde in jüngster Vergangenheit immer mehr zum Symbol der Ansiedlung.

An der ersten Station mit dem Titel „Von dannen“ sind 16 von den an die 400.000 Zuwanderern namentlich und mit Jahreszahl ihrer Auswanderung auf Stolpersteinen verewigt. Ihre jeweiligen Abstammungs- und ebenfalls eingravierten Zielorte vertreten sowohl die wichtigsten Herkunftslandschaften als auch die ungarndeutschen Siedlungsräume.

„Wer jetzo zieht ins Ungarland, dem blüht die gold’ne Zeit“ heißt es optimistisch in einem Lied, das die Ungarnauswanderer des 18. Jahrhunderts auf ihrem Weg in die neue Heimat gesungen haben. Tafel und Begleitheft liefern Einblicke in ihre Beweggründe, Verluste und Hoffnungen.

Die Zeichnung auf dem Schild stellt eine Familie dar, wie diese symbolisch aus der alten deutschen Heimat, aus den alten Gemeinschaften, vieles zurücklassend heraustritt und sich zuversichtlich in die neue Heimat, nach Ungarn begibt.

Im Begleitheft stehen Zitate aus Briefen aus dem 18. Jahrhundert, welche deutsche Ansiedler den Daheimgebliebenen über den Neubeginn in Ungarn geschrieben haben. Zuversicht und Heimweh, Freude und Sorge, Enttäuschung und Zufriedenheit – all das ist den herzergreifend formulierten Zeilen zu entnehmen, während man einen Einblick in das Schicksal einiger Siedler bekommt, die in der neuen Heimat schließlich eine neue Gemeinschaft gebildet haben.