Mit Gott fang an, mit Gott hör auf

 „Gott halt in Gnaden Treue Wacht in diesem Haus bei Tag und Nacht“ oder „Wo Segen, da Gott. Wo Gott, da is keine noth.“ Tiefe Religiosität und Gottvertrauen zeichnen sowohl unsere katholischen als auch die protestantischen, vorwiegend lutherischen Glaubensgemeinschaften aus. Gott ist im Leben der Ungarndeutschen allgegenwertig. Zahlreiche Sinnsprüche, in denen Gott vorkommt, sind auf handbestickten Textilien, Wandschützern, Handtüchern und Stellagestreifen, die die verschiedenen Wohnräume des Hauses zierten, überliefert. Eine Auswahl von diesen aus verschiedenen ungarndeutschen Ortschaften ist auf der deutschsprachigen Seite der Tafel zu lesen. Auf der ungarischen Seite liefern Archivfotos und Dokumente Einblicke in die von christlichen Traditionen begleiteten Wendepunkte des Menschenlebens bei beiden Konfessionen – so zum Beispiel die Taufe, die heilige Kommunion beziehungsweise die Firmung, die Hochzeit und die Beerdigung.

Das Begleitheft befasst sich mit religiösen Volksbräuchen, das heißt mit Bräuchen, die die Gläubigen ohne die kirchliche Obrigkeit an kirchlichen Feiertagen als Ausdruck ihres tiefen Glaubens selbst organisiert haben. Drei solche werden im Heft erörtert.

Zwei Installationen informieren über die zum Teil unterschiedliche Verteilung von Festtagen im katholischen und im evangelischen Jahreslauf.